Sonntag, 29. August 2010

Dies und Das

Es ist mal wieder Zeit für ein Bericht. Sonst vergess ich wieder alles was ich so gemacht hab in letzter Zeit.

Dann fang ich doch mal mit dem eigentlichen Grund an warum ich hier in Südafrika bin, dem Praktikum. Mittlerweile hatten wir schon unser Meeting mit unserem Ingenieur von GM und er war eigentlich vollkommen zufrieden mit unserer Arbeit. Wir haben uns ein bisschen in die altertümliche Zeit zurückversetzt und haben unsere ersten Konzepte handgeschrieben und mit Handskizzen versehen vorgelegt. Aber ihm hat´s gefallen das ist das Wichtigste. Keith Heydenrych, so heißt der Ingenieur, ist auch sonst voll locker drauf. Er begrüßt uns erst Mal immer mit nem Witz, wenn wir kommen. Er fährt auch ziemlich gern Fahrrad, ist vorletztes Wochenende 260 km mit dem Mountainbike unterwegs gewesen, in 16 Stunden am Stück. Deshalb wurde das Thema Radfahren natürlich gleich in unser Meeting eingebaut! Unser 2tes Meeting, an dem wir unsere Konzepte verfeinert vorstellen sollten und ein neues Problem bearbeiten sollten wurde leider Freitag morgens um 8 Uhr, eine Stunde vor dem Treffen, abgesagt. Er hatte wohl an dem Tag ein wichtigeres Meeting als Unseres. Jetzt ist es halt auf Montag verschoben worden!

Letzte Woche haben wir ihm eine Mail geschrieben und haben gefragt wie wir denn genau unsere Konzepte verfeinern sollen. Als Antwort kam in etwa das zurück: Er freut sich, dass wir so verwirrt sind und wir sollen einfach mal alles, was wir uns so überlegen, auf Papier bringen, egal wie blöd es auch klingen mag! Ja das haben wir dann auch gemacht! Mal schauen was er morgen dazu sagt!
Also nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir jetzt immerhin ein bisschen was zu tun!

Nun aber zu den Anderen Sachen, die hier so passiert sind.
Ich fang mal beim letzten Wochenende an. An unserer Uni der NMMU wurde dieses Jahr die Intervarsity ausgetragen. Ein Sportwettbewerb bei dem sich 4 Unis aus der näheren und weiteren Umgebung gegenseitig duellieren. Und das in allen möglichen Sportarten. Wir sind samstagmittags zum Rugby Spiel ins Unistadion gefahren und es war echt die Hölle los. Überall gröllende Fans mit leichtem Alkoholüberschuss im Blut. Ja leider haben wir die Rugbyregeln zu dem Zeitpunkt noch nicht so richtig verstanden, aber es war trotzdem lustig anzuschauen. Sogar Cheerleader waren am Start!  Nach dem Spiel war dann Fußball an der Reihe aber da haben wir uns nur noch 10 Minuten abgeschaut. Danach sind wir gleich weiter zum nächsten Rugbyevent, gerade wird der Tri-NationsCup ausgetragen, an dem Südafrika, Australien und Neuseeland beteiligt sind. Es and ein Spiel zwischen Neuseeland und Südafrika statt. Und wir haben es unter vielen südafrikanischen Fans auf Großleinwand verfolgt. Leider hat Südafrika in letzter Minute noch verloren.

Abends fand an der Uni anlässlich der Intervarsity ein großes Fest statt. Und was will man sagen der Alkohol unter den hauptsächlich Studenten hat sich über den Tag nicht abgebaut. Leider gab es auch ein paar unschöne Augenblicke an dem Abend. Da wir unsere Eintrittsbändel schon mittags gekauft hatten, dachten wir dass wir auch erst ein wenig später kommen können. Wir sind mit dem Auto losgefahren und haben 1 Stunde gebraucht um allein durch die Kontrolle, die alle Fahrzeuge auf Alkohol kontrolliert haben, durchzukommen. Wir mussten alle austeigen, es wurde unter den Sitzen geschaut und natürlich wurde auch der Kofferraum durchsucht! Also alles ziemlich streng!

Nachdem wir dann noch einen Parkplatz gefunden hatten, sind wir mal Richtung Eingang gelaufen. Dort sahen wir ein nächstes großes Hinderniss. Menschenschlangen bis ins Unendliche. Wir haben uns aber trotzdem mal angestellt und haben unser Glück versucht. Die Securitys am Eingang haben halt immer mal wieder nur 2-3 Personen reingelassen.

Dann fing auf einmal das Unheil an. Wir standen mitten in ner großen Menge und auf einmal hats von hinten nur noch geschoben und gedrückt. Somit wurde das mehr oder weniger große Tor am Eingang aufgedrückt. Leider mit so einer Geschwindigkeit und Kraft, dass viele auf dem Boden lagen und übertrampelt wurden. Wir konnten uns zum Glück schnell aus der Masse befreien und außer ein paar Tritten auf die Füße haben wir auch nicht abbekommen. Aber anderen die auf dem Boden lagen ging´s nicht mehr so gut. Wir haben uns dann vor dem nächsten Ansturm schnell in Sicherheit gebracht. Nach eher schlechter Musik und Gedränge im Festzelt sind wir dann wieder ziemlich früh nach Hause. Am Ausgang war eine ziemlich gereizte Stimmung, einige versuchten immer noch durch die Kontrolle zu gelangen. Ein paar hat´s leider auf dem Elektrozaun ein bisschen gebruzzelt, beim Versuch unbemerkt an den Kontrollen vorbeizukommen. Am Ausgang war auch ein großes Polizeiaufgebot am Start, mit ziemlich gefährlich aussehenden Waffen. Also so ganz lustig war das Ganze nimmer. Aber wir sind dann noch gut nach Hause gekommen, das war die Hauptsache.
Am nächsten Tag sah man dann auch die ganze Verwüstung der großen Party, überall lagen in großen Mengen Bierdosen uns sonstiger Müll rum.

Die Woche über waren wir ziemlich oft am Strand mittags und haben ein 2 gegen 2 Kick gestartet. Zum Sonnen war´s jedoch ein wenig zu windig.
Kochen tun wir auch sehr gern. Aufgrund der billigen Preise für Fleisch gibt´s natürlich sehr oft Fleischgerichte. Aber natürlich gibt’s auch Gemüse oder Salat dazu.

Die größte Aktion war bisher für 15 Personen Kässpätzle mit Krautsalat zu machen. Hauptsächlich zu 2 waren wir beschäftigt, Kraut zu schneiden, Teig zu kneten von Hand, Spätzle zu schaben mit mehr oder weniger hilfreichen Küchengeräten, Zwiebel zu schneiden, anzubraten …. . Also war doch ein ziemliches Geschäft. Aber auch ziemlich lecker! Wir haben zum Glück auch nur Lob abbekommen!

Auch sonst gibt’s eigentlich immer leckere Essen.

Einmal hab ich mittlerweile auch schon Brot gebacken, leider gibt’s hier hauptsächlich nur Weißbrot, nichts für mich der anderes gewohnt ist. Ja aber leider gestaltet sich auch das eigene Brotbacken ein wenig schwer. Dazu muss man erst mal dunkles Weizenmehl finden, hier gibt´s hauptsächlich nur Maismehl. Aber auch die Schwierigkeit wurde überwunden und das Backen konnte beginnen. Der Backofen hat leider auch nur ne Temperaturanzeige und man weiß aber nicht ob er schon warm genug ist. Dann wurde es halt ein Gefühlsbacken. Hat aber auch recht gut funktioniert!

Gestern, also am Samstag sind wir früh morgens um 8 Uhr mit unserm Jetta in Addo Elephant Park, er liegt etwa ne dreiviertel Stunde von PE entfernt. Da hab ich dann auch zum ersten Mal Elephanten gesehen, die manchmal direkt neben unserm Auto standen oder liefen. Man konnte sie meist an irgendwelchen Wasserlöchern beobachten. Zu den Elephanten kamen noch Wildschweinähnliche und Rehähnliche Tiere, Straußen, Schildkröten, übergroße Mistkäfer, Schakale und noch n paar Vögel. Also war eigentlich ganz interessant, leider haben wir keine Nashörner und Büffel gesehen.

Gegen 4 Uhr waren wir wieder daheim und haben uns anschließend wie die Woche davor, Rugby angeschaut, diesmal Südafrika gegen Australien. Südafrika hat dieses Mal auch gewonnen!

Heute haben wir dann erst mal ausgeschlafen weil wir alle recht fertig sind. Heut mittag gehen wir vielleicht noch zum Sardinia Bay, der schöne Strand an dem wir schon mal waren.

So jetzt habt ihr wieder mehr als genug zum Lesen, dann bis zum nächsten Mal!

Lieber Gruß Tobi/Hops

Mittwoch, 18. August 2010

Kontakt

Nur zur Info, dass ihr auch mal wisst wo ich wohne!

Tobias Buerker
3 Rubin Crescent
Summerstrand
Port Elizabeth
6001
South Africa

Dann gibt´s noch n Haustelefon, falls mal jemand dringend was will:

0027 415834545 (Festnetz Telekom: mit 01059: 2,1 Cent; mit 01032: 2,8 Cent )

Meine Südafrikanische Handynummer:

0027 738014202 (auch hier gibt´s ne günstige Vorwahl: 01086: 7,3 Cent; 01045:8,2 Cent)

Und weiterhin per Mail:
tobias.buerker@gmx.de

Monatsbilanz

Ich kann es selber kaum glauben, aber ich bin jetzt schon über ein Monat hier in PE. Das ging mal rasend schnell! Ich fühl mich nun aber auch schon ein wenig heimisch hier, so wie wenn ich schon immer da gewesen wäre! Das liegt glaub auch mit daran, dass es mir so gut gefällt hier!

Was ist sonst so los bei mir?
Also soviel Neues gibt es eigentlich nicht zu berichten. Die letzte Woche verlief wie die Wochen davor. Nun haben wir mittlerweile „ein wenig“ mit Arbeiten angefangen, aber überarbeiten tun wir uns noch nicht. Wir haben uns mittlerweile für unsere 2 Projekte Konzepte erarbeitet, wie man die Probleme am Besten lösen könnte. Aber natürlich passen auch wir uns mittlerweile ein wenig der südafrikanischen Gemütlichkeit an. Das Meeting mit dem Ingenieur von GM war eigentlich für Dienstag, diese Woche geplant, findet jetzt aber erst am Freitag statt.

Gestern haben wir mittlerweile unseren vierten Geburtstag in unserm Haus gefeiert. War ein langer Abend mit ca. 50 Leuten und ner Menge Alkohol. Deshalb war heute morgen erst mal ausschlafen angesagt.

Gegen 6 Uhr heut morgen bin ich dann plötzlich aufgewacht, weil irgendwo in der Nähe ne Alarmanlage ausgelöst hat. Da ich mein Zimmer im unteren Stock des Hauses hab und mein Fenster offen war, hab ich das alles ziemlich genau gehört. Kurz nachdem die Alarmanlage anging hab ich dann ein scharendes Geräusch an unserer Mauer gehört, die ja eigentlich mit Stacheldraht umgeben ist, dann ein Springgeräusch und schließlich jemand der an meinem Fenster vorbeigerannt ist. Kurz danach sind Polizei und Security Leute durch unseren Garten gerannt und haben die Verfolgung aufgenommen. Wie ich heut morgen mitbekommen hab, ist in unserer Straße, 2 Häuser weiter eingebrochen worden. Die Polizei und Securitys sind dann mit 4 oder 5 Autos angerückt und haben mit Fernlicht die Wiese neben unserm Haus durchsucht, aber anscheinend erfolglos. Jaja da war was los!

Ja letzte Woche war ich auch mal wieder golfen, hab ungefähr 100 Bälle abgeschossen und mehr oder weniger getroffen, also gegen Ende hat´s echt gut geklappt. Einige sind mit nem normalen Eisen 125m geflogen. Naja ernsthaft interessiert bin ich glaub nicht an dem „Sport“. Aber ich muss sagen nach 100 Bällen merkt man am nächsten Tag sogar, dass man was gemacht hat. Kann aber vielleicht auch an der falschen Bewegungsausführung liegen! Sonst geh ich weiterhin regelmäßig joggen. Gestern warn wir am Strand bei wunderbar warmen 26 Grad. Nach nem 2 gegen 2 Kick am Strand bin ich dann zum ersten Mal baden gegangen. Es war zwar anfangs doch recht frisch, aber bei den Temperaturen war es eine willkommene Abkühlung. Sogar einen leichten Sonnenbrand im Winter hab ich mir geholt :-) . Der verwandelt sich aber sicherlich in Bräune!

So nun zu meiner Monatsbilanz:
Ich machs kurz: Mir geht´s gut hier! Land, Leute, Landschaft, alles passt!
Klar manchmal denke ich auch an Deutschland, an Kayh, an Freunde, Verwandte und sonstige Dinge aus der Heimat. Aber ich glaub das ist alles normal, das ist einfach so wenn man weg ist.

Also dann ihr werdet von mir hören wenn´s was Neues gibt!

Ganz lieber Gruß Hops/Tobi

Montag, 9. August 2010

Tsitsikamma Nationalpark

Am Wochenende warn wir mit unserm Jetta im Tsitsikamma Nationalpark unterwegs. Der Park liegt an der Garden Route ca. 160 km von PE entfernt und ist einer der ersten Nationalparks, die in Südafrika eröffnet wurden.

Freitags sind wir um 11 Uhr in PE losgefahren und sind nach ca. 2h Fahrt dort angekommen. Wir waren etwas früher da wie die Anderen, deshalb haben wir entschieden, dass wir noch ein wenig die Gegend erkunden. Nach kurzer Fahrt kamen wir zu einem Schild das auf den BIG TREE (Großer Baum) hinwies, über den Baum steht in jedem Reiseführer was drin. Also haben wir unsere Schuhe geschnürt und sind losgelaufen. Der Wald sah eigentlich ziemlich gleich aus wie in Deutschland, nur die Baumarten warn n bissl anders. Dann stand er vor uns der Big Tree, 37 m hoch, Baumkronendurchmesser um die 32 m, Stammdurchmesser 4m, 800 Jahre alt. Ja war also schon n recht großer Baum. Nach ner kurzen Fotosession haben wir uns entschlossen nach weiteren Großen Bäumen zu suchen, leider haben wir auf unserer 4 km langen Wanderung keinen mehr entdeckt. Nach unseren Nachforschungen sind wir direkt an Zwei weiteren vorbeigelaufen, ohne sie bemerkt zu haben. Genächtigt haben wir in nem Backpacker, in Zweimann-Zelten. Gegen abend hat uns ein Hungergefühl aufgesucht, also haben wir mal nachgefragt, wo denn der nächste Supermarkt wäre. Naja die Antwort war: ca. 70 km entfernt! Außer ein kleiner Laden, in dem es nicht wirklich was zu essen gab, was essbar aussah, gab es weit und breit kein Supermarkt. Aber Gott sei Dank sind wir ja in Südafrika in einem Fastfoodland und eine kurze Fahrt zur nächsten Tankstelle hat uns die nächsten beiden Abendessen beschert. Hier ist so gut wie an jeder Tankstelle ein Fastfoodrestaurant zu finden.

Am Samstag sind wir mit unserm Auto in den Park gefahrn und haben erst mal am Meer die wunderbare Landschaft genossen. (Bilder anschauen!) Es war der Hammer, sowas hab ich noch nie gesehen. Einfach genial. Das Zusammentreffen von Meer, Wald und steiniger Küstenlandschaft. Und wie solls auch anders sein, das Wetter war auch mal wieder top. Wir haben sogar das Glück gehabt 2 Wale zu sehen, leider waren diese ein wenig weit weg um sie zu fotografieren!

Um noch mehr zu sehen, wanderten wir auf 2 verschiedenen Routen um die 4-5 Stunden durch Wald- und Küstengebiete. Der Weg führte uns zu 3 Hängebrücken und hinauf auf eine Aussichtsplattform von der man einen atemberaubenden Weitblick hatte. Auf der zweiten Route sind wir dann direkt an der Küste entlang auf Steinen zu einem Wasserfall gewandert. Der Weg war interessant zu laufen manchmal auch ein wenig schwierig. Aber genau richtig für einen wie mich!

Nach einer klaren Nacht mit sehr vielen Sternen am Himmel, also ich glaub in Südafrika gibt’s mehr Sterne wie in Deutschland, sind wir Sonntag morgens zur welthöchsten Bungee Jump Brücke gefahren. Die Bloukransbridge: 216 in die Tiefe stürzen. Eine Hauptattraktion in dem Park, was man auch an den vielen Touristen, die dort waren gesehen hat. Zwei aus unserer Gruppe haben sich entschlossen zu springen, jedoch war soviel los, dass sie 4 Stunden warten mussten bis sie an der Reihe waren. Unser Auto hat dann entschlossen Richtung Heimat zu fahren und unterwegs noch einen kurzen Zwischenstopp in Jeffreys Bay zu machen. J-Bay ist das Surfmekka von Südafrika und bei den Surfern weltweit bekannt. Billabong- und Quicksilverläden ohne Ende. Leider hat´s keine großen Wellen gehabt. Dort haben wir n kurzes Shopping eingelegt und sind anschließend die letzten 70 km nach PE zurückgefahren.

Heute, am Montag also, ist hier Feiertag, der Womansday. Solche Tage werden zum Waschen und Bericht schreiben verwendet. Das Wetter ist leider nicht mehr so schön, die Sonne scheint zwar noch die meiste Zeit, aber zwischendrin regnets mal. Seit gestern geht auch ein starker Wind, der die ganze Sache dann doch recht kalt macht.

Also ich geh mal Wäsche aufhängen, ihr hört von mir wenns was Neues gibt!

Liebs Grüßle Tobi/Hops