Sonntag, 25. Juli 2010

Erste Tage - Viel erlebt

Ja auch wenn ihr erst jetzt von mir hört (oder lest) macht euch keine Sorgen ich lebe noch!
Die ersten Tage sind vorbei und ich hab sehr viel erlebt und es gibt eigentlich soviel zu erzählen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll!

Flug

Am Samstag sind wir (Marcel und ich, mein Maschinenbaukollege) nach ner langen Reise pünktlich um 12:50 Uhr in Port Elizabeth angekommen. Die beiden Flüge warn echt gut, der Erste von Frankfurt nach Johannesburg (Dauer ca.10 h) war über Nacht wir warn gut versorgt, haben alles bekommen was wir wollten. Ein gutes Entertainmentpacket und Essen und Trinken alles vom Besten! Die Nacht war leider nicht so erholsam wie man sich eine normale Nacht wünscht, viel Schlaf haben wir nicht abbekommen. Nach ca. 3 h Aufenthalt und einem kurzen Schläfchen in Johannesburg am Flughafen, ging es weiter nach Port Elizabeth. Wir sind dabei über sämtliche südafrikanische Vegetationszonen geflogen und haben sogar südafrikanischen Schnee begutachtet! Der Anfang der darauffolgenden bösen Szenarien haben am Flughafen in PE ihren Lauf genommen. Um 4 Uhr wurden wir, nach langer Warterei und nach Telefonaten auf den Anrufbeantworter, endlich von einem Fahrer der Uni abgeholt. Er hat uns dann, in die uns zuvor zugeteilte Wohnung gefahren. Dann fing das Übel erst richtig an!

Wohnungsprobleme

Die Wohnung war einfach nur widerlich, Schimmel im Bad, gelbe Badewanne, rostiger Kühlschrank etc. Zum Glück haben wir unsere Decken aus dem Flieger mitgenommen, sonst wären wir wohl in dieser Nacht bei geschätzten 8 Grad im Haus beinahe erfroren. Nach einer harten Nacht auf dem Sofa haben wir uns sonntags auf den Weg zur Uni gemacht. Nach vielen kleineren und größeren Umwegen sind wir nach 2 h Wanderung angekommen, nur leider konnten wir uns bei niemandem beschweren (wir dachten, weil zu dem Zeitpunkt eine Einführungswoche mit Programm war, dass jemand da sein könnte). Wir standen vor verschlossenen Türen.
Unser Weg hat uns schließlich in ein Internetcafe in der Stadt geführt. Im Internet haben wir selber nach Wohnungen gesucht und nach kurzer Suche fündig geworden. Sie war ganz in der Nähe von der Uni und wirklich sehr hübsch. Wir haben den Vermieter angerufen, er hat uns freundlicherweise mit dem Auto abgeholt, nach kurzem Begutachten haben wir dem Vermieter zugesagt .
Ja, wer jetzt denkt alles ist jetzt wieder in bester Ordnung, der täuscht sich leider gewaltig! Nun fing nach einer sehr erholsamen Nacht in unserem neuen Heim der Stress am Montag im International Office der NMMU an. Nach einer neu eingeführten Regel dürfen ausländische Studenten nur noch in, von der Uni akkreditierten, Wohnungen leben. Sie wollten uns wieder in diese widerliche Wohnung zurückverfrachten und haben uns gesagt, dass wenn wir nicht aus unserer neuen Unterkunft ausziehen, dann können Sie uns nicht einschreiben und wir können wieder heimfliegen! Durch Hartnäckigkeit und Sturheit auf unserer Seite haben wir nach etwa 5 h Diskutiererei und Warterei die Zusage bekommen, dass wir eine neue Bleibe von der Uni erhalten, die wesentlich schöner sei als die Erste. Also haben wir unsere Sachen wieder zusammengepackt, dem ehemals Vermieter tschüss gesagt, uns entschuldigt für allen Aufwand, den wir ihm bereitet haben und sind ausgezogen. Die Nacht von Montag auf Dienstag haben wir bei neuen Bekannten aus Oldenburg (zufällig getroffen) auf dem Sofa verbracht.
Dienstags sind wir nach einer langen Wanderung, wie so oft hier, wieder im International Office angekommen und nach langer Warterei sind wir nun in einem sehr schönen Haus untergekommen. Wir wohnen nun mit 13 anderen (die meisten Deutsche) das nächste halbe Jahr in einem netten Haus mit 2 Stockwerken, jeder hat sein eigenes Zimmer, zu dritt ein Bad und zu sechst eine Küche. Einen Garten gibt es und das Haus ist gegen jegliche Gefahr von außen gesichert.
Durch diese lange Prozedur an Wohnungsuche,-wechsel usw. sind wir leider noch nicht zu viel anderen Aktionen gekommen.

Landschaft & Leute& …

Es ist einfach schön hier! Selbst im Winter kann man hier bei ca.25 Grad im T-Shirt rumlaufen an den Strand gehn und wer Lust und Zeit hat auch baden. Wir sind jetzt ca. 20 Gehminuten vom Strand entfernt, und der ist echt sehr nice! Sonst könnt ihr vielleicht auch an den Bildern sehn, alles hier ist gut gesichert. Wer hier in Sicherheit leben will hat Stacheldraht ums Haus, hohe Mauern, Strom auf dem obersten Teil des Zauns und eine Alarmanlage! Also ein wenig anders wie in Deutschland. Ich hab jetzt noch nicht soviel mitbekommen vom Nachtleben, bin bisher immer brav, wenn´s dunkel wurde, in unserer Bleibe, und geh auch nicht mehr raus bis zum nächsten Morgen. Ein wenig schade ist das schon, denn hier wird’s grad gegen 6 Uhr spätestens dunkel. Einer aus unserem Haus hat ein Auto, mit dem man halt nachts auch noch flexibel ist und mal wo hingehen kann.
Die Leute hier mit denen ich bisher zu tun gehabt habe sind alle sehr hilfsbereit. Egal ob der freundliche ehemals Vermieter, die Personen vom International Office oder auch Andere, wenn man eine Frage hat wird einem gleich weitergeholfen. Man spürt keine Ablehnung oder sowas, wie es vielleicht in Deutschland gegenüber Studenten aus anderen Ländern der Fall wäre. Also einfach toll hier nach dem ersten überstandenen Stress!
Am Mittwoch waren wir das erste Mal bei GM, bei denen wir unser Praktikum absolvieren . Naja was soll ich sagen, es hört sich ziemlich locker an. Mit uns 3, die bei GM ihr Praxissemester machen, sind noch ca.30 andere Studenten dabei gewesen. Sie studieren ganz normal hier und machen im Lauf des Semesters in einer ihrer Vorlesungen ein Projekt mit GM. Einer der Sicherheitsbeauftragten hat erst Mal ne Stunde lang „gelabert“ was für Sicherheitsstandards GM hier hat und was für Sicherheitsstrukturen hier herrschen. Nach einer Führung durchs Werk bei der wir dann hervorragende Sicherheitslage begutachten konnten. (Wo Helmpflicht angezeigt wird, rennen alle ohne Helm rum….. nach kurzem Zögern habe ich einen von den Begleitern darauf angesprochen…. naja er hat erst Mal lang gehustet!) . Als wir dann nachgefragt haben, wann wir mit unserem Projekt anfangen und was wir machen müssen hieß es am Montag weiß er erst Näheres. Das heißt für uns Donnerstag und Freitag frei!

Am Freitag abend waren wir dann in nem Club. War echt cool da, ca. 80 % Schwarze und darunter wir paar Weiße. Ein Stock tiefer war dann noch ein anderer Club, da ham wir nur kurz zu dritt reingeschaut da warn wir unter 300 anderen die einzigsten 3 Weißen. Wenn man jetzt aber vielleicht denken mag die schauen ein blöd an oder reißen Sprüche über uns. Alles nicht wahr, alle warn nett zu uns ham mit uns geredet wollten wissen woher wir kommen und was wir machen. Alle sehr nett!

Also das wars jetzt erst Mal von mir ich hab leider noch kein Internet hier im Haus und zur Uni sinds halt auch immer gleich 25 Minuten zum Laufen. Der Vermieter ist grad leider in Kapstadt unterwegs und der richtet jedem hier das Internet ein, weil wir jeder für unser Internetnutzung zahlen müssen.
Machts gut und ich meld mich sobald ich kann wieder!
Erste Bilder werden später nachgereicht!