Dienstag, 7. Dezember 2010

Roadtrip Southafrica 27.12. - .............

Los gings mit 5 anderen Deutschen. Hauptsächlich schwäbische Artgenossen und Reutlinger Kollegen. Außerdem machte sich auch eine leichte männliche Übermacht bemerkbar. Aber nichtsdestotrotz startete unsere Reisegruppe Samstags am 27.November fast pünktlich (nach südafrikanischer Zeit) um 10 Uhr in Port Elizabeth. Mit dabei: Koscht (Christian), Mutschi (Daniel), Fundi (Stefan), Michael, Sandra und meine Wenigkeit.
Ich will hier gleich noch erwähnen, dass falls ihr mir mal ne Mail schreibt, ich höchstwahrscheinlich nicht zurückschreiben werde, ich stell einfach ab und zu was in meinem Blog rein dann könnt ihr da lesen was ich so mache.

Samstag 27.November 2010

Unser Ziel: East London
Wir haben uns für die nächste Zeit 2 hochmoderne riesengroße Autos gemietet. 2 Chevrolet Spark, genau das Auto für das wir die letzten 4 Monate unsere volle Arbeitskraft eingesetzt haben. Die ca. 350 km haben wir ziemlich zügig abgefahren und sind erst mal Richtung Strand gefahren. Das erste was uns aufgefallen ist: Ein Höllentrubel!  Nach kurzer Suche war ein Nachtquartier gefunden und somit konnte der ersten Nacht unterwegs nichts mehr im Weg stehen. Der Grund für den Trubel war auch schnell herausgefunden. Am 1. Advent wird hier immer die Weihnachtsbeleuchtung unter Strom gesetzt. Und das ist so ein Riesenspektakel dass viele Leute in der Stadt sind.
Wir schauten uns noch ein wenig den Strand an liefen ein wenig herum und begutachteten ein Denkmal für deutsche Einwanderer im 19. Jahrhundert.

Sonntag 28.November 2010

Unser Ziel: Coffee Bay
Sonne pur beim Losfahren. So muss Afrika sein. Von der N2 gings ab in Richtung Coffee Bay. Die knallharten Fakten: 2 Spielzeugautos auf den übelsten Schlaglochstraßen! Tiere und Menschen sah man auch noch zu Hauf auf den Straßen umherlaufen. Hier beginnt auch der Teil wie man sich Afrika eigentlich vorstellt. Rondavels, die runde Hütten der Xhosa , die diesen Bereich Südafrikas bewohnen. Leicht hügelige Landschaften, Tiere auf den Straßen. Ein ganz anderes Bild als bisher und schön auch Mal sowas zu sehen.
Der Backpacker „Coffee Shack“ richtig gemütlich und chillig. Inmitten von Palmen und Bäumen gelegen  und das Meer in nächster Nähe. Da wir noch ein wenig Zeit zu Verfügung hatten entschlossen wir als Surfprofis mal wieder unser Können unter Beweis zu stellen. Also ab gings Wetsuit anziehen, Board unter den Arm und an Strand. Das Fazit: Spaß gemacht hat´s, geklappt hat´s nicht! Zurück im Backpacker durften wir abends ein leckeres Xhosa Essen für umsonst genießen. Da sagt der Schwabe natürlich nicht nein. Potije mit Gemüse, Reis und Xhosa Brot. Ich sag nur Lecker!
Ein Kiffer- und Hippieparadies wars unter anderem auch. Leute die einem Magic Mushrooms anbieten, öfters Mal liegt ein leichter Grasgeruch in der Luft und an der Bar läuft den ganzen Tag Chillermusik.
Leider zeigte sich das Wetter am abend von seiner schlechten Seite, Regen pur.


Montag 29.November 2010

Ausschlafen war angesagt, vom Regen nichts mehr zu sehen. Um halb 11 begaben wir uns mit einigen anderen auf eine vom Backpacker angebotene Hikingtour. Das Ziel war das „Hole in the Wall“ (Bei den Xhosa: „Ort des Donners“). Ein Loch in einer Felsformation durch den die Wellen wellen. Der Weg dorthin war landschaftlich sehr interessant. Immer in der Nähe des Meers entlang. Teilweise an Irland, teilweise an die Alpen und teilweise an Südsee erinnert. Bilder werden später nachgereicht, höchstwahrscheinlich erst, wenn ich wieder daheim bin. Mit ein paar Pausen sind wir nach ca. 3 Stunden am Ziel angekommen. Dort verschlechterte sich das Wetter wieder, es regnete ein wenig. ES wurden uns noch leckere Toasts über dem Grill zubereitet. Sie stärkten uns nach der Wanderung. Zurück ging´s mit einem kleinen Lkw mit offenen Sitzreihen. Über unbefestigte Straßen, Hügel rauf, Hügel runter. Auch mal ein Erlebnis der besonderen Art.
Zurück im Backpacker hieß es für uns fertig machen zum Gehen, denn das Tagwerk war hier noch nicht erledigt.  Wir setzten uns ins Auto und los gings nach Port St. Johns. Eigentlich nur 59km an der Küste entlang von Coffee Bay entfernt, leider nicht mit dem Auto fahrbar. Die letztendliche Fahrzeit betrug dann auch fast 5 Stunden. Mit zwischenzeitlichen leichten Verfahrern, schlechten Straßen, Nebel- und Regenwetter wie im November in Deutschland. Aber nichtsdestotrotz haben wir es geschafft. Noch schnell im Backpacker „Amapondo“ was gekocht und ab gings ins Bett. Diese waren schön aus rustikalem Holz gefertigt, sah einfach cool aus.

Dienstag 30. November 2010

Den letzten Novembertag verbrachten wir also in Port St. Johns. Auch heute ging es wieder auf eine Hikingtour zu einem Wasserfall. Im Gegensatz zum vorherigen Tag verlief der Weg,  der eigentlich keiner war, durch dichtesten Regenwald. Über umgefallene Riesenbäume, durch Bäche und über glitschige Steine. Die Gelegenheit über einen Bach mit einem seilähnlichen Schwunggerät zu schwingen wurde uns auch noch geboten, also Abenteuer pur. Am Wasserfall angekommen sprang unser Führer erst mal von einem einigen Meter hohen Stein ins Wasser. Nach einiger Überwindung sprang auch wir. Und ich habe es überlebt. Zurück gings auf einem anderen Weg, teils ließ der Halt unserer Schuhe zu wünschen übrig und es wurde zu einer großen Rutschpartie. Aber auch das überstanden wir und  kamen wieder heil im Backpacker an. Wir stärkten uns ein wenig, legten eine kleine Mittagspause in oberbequemen Hängematten mit Topaussicht ein. Später noch ein Weilchen an Strand, einkaufen und kochen, somit war auch schon wieder ein Tag vorbei. Die Zeit verfliegt!

Mittwoch 1.Dezember 2010

Der erste Dezember und wir sind unterwegs bei ca. 30 Grad. Etwas was ich bisher noch nie erlebt habe und sowas konnte ich mir für Anfang Dezember auch nie vorstellen.  Wir machten uns um 9 Uhr mit unseren 2 Auto auf den Weg von Port St. Johns nach Durban. Es ging über die R61, einer etwas kleineren Regionalstraße, Berglandschaften hinauf, wieder runter, durch typisch afrikanisch belebte Städtchen und schließlich in die drittgrößte Stadt Südafrikas, Durban. Unterkunft fanden wir im gleichen Backpacker, in dem wir schon ca. 2 Monate zuvor bei unserem Spring Break Trip eine Nacht waren. Zurück gings ins Auto und ab zum Moses Mabhida Stadium, dem FIFA WM Stadion. Einem megamodernen Stadion mit einer besonderen Attraktion. Man kann auf den Bogen über dem Stadion mit einem, aus Schweizer Qualität erbauten, Aufzug fahren. Die Firma Garaventa kam mir doch vom Skifahren her bekannt vor. Oben hatten wir einen Top Ausblick auf die Skyline von Durban, auf den Strand und die restliche Stadt. Unten angekommen gings noch ein wenig zum Strand vor und das Stadion aus der Entfernung zu begutachten. Zurück im Backpacker ruhten wir uns aus, kochten und planten die nächsten Reisetage.

Donnerstag 2.Dezember 2010

Raus aus den  Federn und ab zum joggen an den Beach von Durban hieß es heute. Wir joggten also relativ früh morgens um ca. 8 Uhr am Strand von Durban entlang. Auch um diese Uhrzeit schon sehr warm. Zurück zum Backpacker, kurzes Frühstück und weiter gings zu einer Besonderheit von Durban. Dem viktorianischen Markt, ein ziemlich großer Markt mit vielen Ständen und allem möglichen zu kaufen. Es war die Hölle los. Bis wir einen Parkplatz gefunden hatten dauerte es auch ein Weilchen. Anschließend weiter an den Strand und dort ein wenig umhergeschlendert. Am einen Ende der Strandpromenade befindet sich das sogenannte UShaka Marine World. Ein Bereich mit Aquarium, Erlebnisbad, einigen Restaurants und alles im Meer Design aufgebaut. Echt ned schlecht. 
Durch einige schlaue Reiseführer wurden wir auf einen Hindutempel aufmerksam gemacht, der anscheinend der größte in der südlichen Hemisphäre sein soll. Erst schauten wir uns selber mal den Tempel an, jedoch nach wenigen Minuten bekamen wir schon Gesellschaft von einer Hindufrau, die uns ein wenig über den Glauben erzählte.
Den Abend schlossen wir ab, indem wir der indisch geprägten Stadt Durban, in der immerhin 20% der Bevölkerung Inder sind, indisch Essen gingen. Es war sehr lecker und sehr viel!

Freitag 3.Dezember 2010

Nach längerem Ausschlafen, auch bedingt durch das regnerische Wetter, ein weiteres Highlight unseres Durbanaufenthalts. Eine Brauereibesichtigung in der SAB (South African Brewery). Diese Brauerei produziert alle südafrikanischen Biere und ist auch im Besitz einiger ausländischen Bierhersteller (Pilsner Urquell, Miller, Peroni). Die Tour war sehr interessant und führte uns durch alle Bereiche der Bierproduktion. Am Ende kam das absolut genialste. Wir bekamen zu einem recht guten Fingerfoodbuffet die Chance alle möglichen Biere zu trinken. Das schlechte daran war, wir waren mit 2 Autos zur Brauerei gefahren. Am Anfang schenkte die Frau die die Führung leitete Bier aus und gab die Flaschen hinter der Theke raus. Nach ein paar Minuten kam der lässige Englische Kommentar: Don´t wait for me to give you some beer, you maybe never get one. Go help yourself!
Also das war also der Freifahrschein für alle einfach hinter die Theke zu gehen und sich das zu nehmen was man wollte. Einfach genial und glaub ich in Deutschland unmöglich. Wir verweilten noch ein bisschen, versuchten natürlich das ein oder andere Bierchen. Am Ende sagte die Dame wir können ruhig auch ein paar Flaschen Bier mitnehmen nur nicht ganz so offensichtlich über das Gelände laufen dass uns jemand sehen könnte. Also packten wir uns noch ein wenig „Wegproviant“ ein. Am Ende gab´s für jeden noch ein schönes Castle Bierglas. Also eine volllohnende Unternehmung.
Danach entschieden wir noch ein wenig schwimmen zu gehen. In einer Wettkampfhalle direkt neben dem Stadion. Für krasse 0,55 Euro gewährte man uns Eintritt. Das nahmen wir natürlich dankend an, und schwammen ein paar Bahnen bis wir nicht mehr konnten. Der Hunger drängte uns zurück ins Backpacker, wo wir uns lecker Chakalaka mit Nudeln machten. Ein sehr leckeres und einfaches Gericht, das uns in den letzten Tagen schon öfters glücklich gemacht hat.

Samstag 04.12.2010

Mal wieder eine kleine Autofahrt stand auf dem Programm. Nach fast 3 Tagen in Durban verschlägt es uns nach St. Lucia, ein kleines Örtchen in einem Seengebiet. Dort angekommen ging es nach einer kleinen Stärkung auf eine Bootstour auf einem Fluss, der das Meer mit dem Lake Lucia verbindet. Dort sahen wir viele Hippos (Nilpferde), Krokodile, ein paar Büffel, ein Kudu und seltene afrikanische Vogelarten. Zurück am Backpacker grillten wir und ließen uns von bösartigen Fliegen stechen. In unserm kleinen Schlafhäusle war´s nachts ziemlich heiß, aber wir hüllten uns trotzdem in unsere Schlafsäcke um wenigstens ein wenig vor den Killermoskitos geschützt zu sein. 

Sonntag 05.12.2010

Wir entschieden uns gleich zu unserer nächsten Station in die Drakensberge aufzubrechen. Eine etwas längere Autofahrt, die am Ende in die bergige Region der Drakensberge führte. Wir nächtigten in Underberg in einem sehr gemütlichen Backpacker auf 1560 m. Mitten in den Bergen. Da gefiel es mir auf Anhieb. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit, es war anfangs bewölkt, später regnete es ein wenig. Am Abend spielten wir Karten, entspannten im Aufenthaltsraum und gingen wie immer früh ins Bett, da man in unserem doch schon fortgeschrittenen Alter immer ziemlich früh müde wird.  

Montag 06.12.2010

Morgens, 6:30 Uhr: Leichter Regen --> trotzdem aufstehen. Um halb 8 gings los auf eine Tour in die Drakensberge und nach Lesotho. Nicht wie ihr jetzt vielleicht denkt, dass wir einfach so mal loslaufen und schauen wo wir hinkommen. Angefangen hat die ganze Tour in unserem Backpacker, ein Guide begrüßte uns und die ersten 2 Stunden verbrachten wir in einem Defender (Geländewagen). Um zu dem Ausgangspunkt unserer Tour zu kommen mussten wir erst mal den Sani Pass, ein Pass den man mit normalen Autos nie im Leben bewältigen könnte, hoch. Die „Straße“ war nicht asphaltiert, hatte ab und zu derbe Schlaglöcher zu bieten und war gegen Ende doch sehr steil. Das Wetter spielte uns aber wie oben schon erwähnt einen Strich durch die Rechnung es war total bewölkt und regnerisch. Die Fahrt war abenteuerlich, aber sehr cool. Bevor wir oben ankamen, mussten wir erst die Grenzkontrollen der beiden Länder passieren. Wieder 2 Stempel für den Reisepass. Oben angekommen befanden wir uns auf 2873 m über dem Meer und waren kurz über der Wolkendecke. Oben angekommen parkten wir unser Auto am höchsten Pub Afrikas und starteten auf unsere 5- stündige Wanderung. Wir befanden uns nun auf einer Hochebene mit einigen Bergen an den Rändern.
Nun erst mal noch ein paar allgemeine Infos: Die Drakensberge sind Weltkulturerbe, sind nicht nur die Grenze zwischen Südafrika und Lesotho, sondern auch Grenze für verschiedene andere Dinge. Die Drakensberge werden bei den Einwohnern Lesothos auch uKhahlamba genannt. Was soviel wie „Wand aus Speeren“ heißt. Dies beschreibt auch ganz gut das Aussehen: Die eine Ebene auf unter 2000m und die andere Ebene auf 3000m, diese Höhenmeter werden relativ schnell überwunden. Außerdem bilden sie auch noch eine Grenze zwischen 2 Stämmen, auf südafrikanischer Seite die Zulu, auf Lesothischer die Banthu.
Unsere Tour sollte uns auf den Hodgson´s Peak (3256m) führen, also keine allzuschwere Wanderung. Aber der Höhenunterschied war doch bemerkbar, auch weil wir am Tag zuvor noch auf Meereshöhe waren. Es war ziemlich windig und frisch, jedoch wurde es je länger wir liefen wärmer. Vorbei ging´s an kleinen Rundhütten aus Steinen und Grasdach, die Hütten in denen junge Schäfer (shepherds) wohnen, die sich um die Schaf- und Ziegenherden kümmern. Ein weiteres typisches Merkmal des Banthu Lebens. Die jungen männlichen Einwohner ziehen im Sommer von ihren tieferliegenden Dörfern auf die Hochebene um dort Schafe zu hüten. Sie bauen sich solche einfache Hütten und sind dort dann 4-5 Monate. Ein Ritual des Erwachsenwerdens.
Immer wieder wurden wir von einer Wolkendecke eingehüllt und eingenässt. Deshalb änderten wir auch unser Ziel und wanderten auf einen Berg nahe des Hodgson´s Peak, der aber weniger in den Wolken verschwunden war. Pünktlich um 12 Uhr waren wir oben auf dem Gipfel angekommen: Und wir hatten teilweise Glück und konnten die Aussicht genießen. Nach einem kurzen Lunch ging es wieder auf den Rückweg, dieser war gegen Ende von dichten Wolken bestimmt. Unten angekommen tranken wir erst Mal bei 6,5 Grad Außentemperatur im Pub einen Glühwein. Ein wärmender Trunk auf 2873m und bei dieser Temperatur sehr wohltuend. Später fuhren wir den ganzen Sani Pass wieder runter und zurück ins Backpacker. Am Abend regnete es nur noch und es wurde bei kühlen Bedingungen draußen im Aufenthaltsraum ein schönes Kaminfeuer angemacht.

Dienstag 07.12.2010

Aufgrund schlechten Wetters entschieden wir die Berge zu verlassen und uns in Richtung Küste und Garden Route zu begeben. Das hieß: 850 km Auto und nach ca. 12 Stunden und ein bissl Pause warn wir dann im Surfmekka Südafrikas angekommen. Dort gabs erst mal was zu essen und dann freies Internet! Sehr gut!